Frieden mit der eigenen Geschichte - Ein Neubeginn (mal wieder oder wie oft denn noch!?)

So wie jedes Jahr der Frühling von Neuem die Blumen zum Blühen bringt, so fühlt es sich an, wenn ein weiteres Kapitel der eigenen Geschichte abgeschlossen ist und ein Neues beginnt. Innere Heilung ist genauso ein Kreislauf wie die Rhythmen in der Natur. Ich hoffe zwar immer wieder, dass man irgendwann alles erledigt hat und im Paradies ankommt, aber ich schätze es ist eher wie bei einer Zwiebel. Wir schließen mit einer Zwiebelschale ab, nur um die nächste bearbeiten zu können, die uns dann noch tiefer und näher zu uns selbst führen darf. 

 

Ich starte also nochmal mit meinem Blog, diesmal mit viel Wissen und Erfahrung aus der traumsensiblen Begleitung von Menschen und natürlich auch von der Begleitung von mir selbst. Tatsächlich habe ich in der Zwischenzeit, als es so still um mich war, endlich das gefunden, wofür mein Herz schlägt. Das Thema innere Entwicklung begleitet mich zwar schon lange, nun bin ich aber mit den Themen Bindung- und Entwicklungstrauma voll bei mir selbst und bei dem was ich in die Welt bringen möchte, angekommen.  

 

Was natürlich nicht bedeutet, dass meine Heilungsreise mit dem Erkennen meiner Leidenschaft abgeschlossen ist. Wie Eingangs erwähnt, geht es immer nur um die nächste Zwiebelschale und um das Entdecken, von dem was in unserem Inneren angeschaut, bezeugt und angenommen werden möchte. Also geht auch meine Heilungsreise noch ein bißchen weiter, denn um irgendwann ein erfüllteres, ein leichteres, ein balancierteres Leben zu führen, bedarf es ständiger Weiterentwicklung. Also nix mit ausruhen und Füße hochlegen.. ;-) Manchmal entscheiden wir uns freiwillig dazu zu wachsen, manchmal zwingen uns die Umstände dazu und laden uns ein, uns intensiver mit uns selbst zu beschäftigen.

 

Wenn wir Weiterentwicklung wirklich leben und neue Gewohnheiten und Verhaltensmuster in unser Leben bringen wollen und uns das nicht gut gelingt, dann kann es sein, dass die verletzten Anteile in uns, das Neue, was in unser Leben kommen soll, noch gar nicht halten können. Wenn das geschieht ist das völlig in Ordnung. Unsere inneren Anteile und somit unser System dürfen sich langsam weiterentwickeln oder es dürfen sich neue Anteile bilden, die das Neue tragen können und das braucht natürlich Zeit. Unser System hat sozusagen Anpassungsschwierigkeiten an die neuen Umstände, solange es noch die alten Strategien nutzt, um neue Probleme zu lösen.  

 

Wir sind also eingeladen, egal an welchem Punkt der Heilung wir uns gerade befinden, einen Rahmen zu schaffen, der uns erlaubt uns selbst zuzuwenden, so dass wir uns selbst dabei begleiten können den nächsten Schritt zu tun, um neue Strategien zu erlernen. Ein liebevolles Fundament was aus Zeit, liebevollen Routinen, einer zugewandten Haltung uns selbst gegenüber besteht, aufzubauen, ist somit äußerst wichtig und Basis all unserer innerer Heil- und Integrationsarbeit. 

 

Wo befindest du dich auf deiner Entwicklungsreise? Am Beginn, wo alles aufbricht und man einfach nur verwirrt und überfordert ist mit all den alten Gefühlen, die aus unserer Kindheit darauf warten gesehen und integriert zu werden? Oder hast du schon eine gewisse Grundlage in deinem Leben aufgebaut, auf der du dich deinen Themen neugierig zuwenden kannst? Aus welcher Haltung heraus gestaltest du deine innere Entwicklung? Aus dem Gefühl es zu müssen? Aus Freude darüber, was sich alles zeigen könnte, oder vielleicht auch aus Neugier? Hier dürfen wir ganz ehrlich zu uns sein und mit ganz viel Mitgefühl mit dem umgehen, was wir entdecken, und es gibt auch Unterstützung für uns. 

 

Zwischenzeitlich glaube ich fest daran, dass es in unseren individuellen Heilungsreisen immer eine eigene Strategie oder einen Weg gibt, der genau zum richtigen Zeitpunkt uns alles zur Verfügung stellt, um das zu entwickeln was wir noch nicht haben und was wir brauchen um mit dem neuen Umfeld umzugehen. Etwas in uns scheint im Grunde irgendwie genau zu wissen wo es lang geht und wenn wir hier etwas mehr Vertrauen haben und uns unserer Intuition anvertrauen könnten, könnten wir entspannt einen Schritt nach den anderen gehen und dabei unsere Entwicklung mit Freude beobachten und sogar etwas genießen. WENN so viel Vertrauen da ist, manchmal ist es das eben nicht und dann dürfen wir kleinere bis winzige und auf jeden Fall ganz liebevolle Schritte tun und uns seeeehr viel Zeit für unsere Reise nehmen. Das Schöne ist, auch wenn sich manchmal unsere Heilungsreise wie eine nie enden wollende Anstrengung anfühlen mag, im Nachhinein stellt sich oft heraus, dass es schon richtig war, wie alles gelaufen ist. Als ob etwas was größer ist als wir, uns auf dem Weg geleitet hätte. :-)

 

Mir ging es die letzten Jahre, in denen ich vor lauter inneren Herausforderungen es nicht schaffte, mein Leben bewusst und nach meinen Bedürfnissen zu gestalten, nicht anders. Ich dachte wirklich, ich komme nie aus all meinen inneren Baustellen raus und ich werde nie all das heilen können was ich so mit mir herumtrage. Doch vielleicht geht es auch nicht immer nur um Heilung, denn das kann auch ganz schön viel Druck machen... sondern vielleicht geht es manchmal nur darum einen anderen Umgang mit dem was nun mal da ist, zu finden.

 

Es ist erstaunlich wie sich Lebensthemen verändern können, wenn man ihnen mit Mitgefühl begegnet, anstatt sie loshaben zu wollen. Im Nachhinein muß ich sagen, die Angst davor auf ewig mit meinen Themen zu kämpfen war unbegründet, denn es ist alles genau so gekommen wie es richtig war, damit ich jetzt an genau dem Punkt sein kann, an dem ich jetzt bin. Was natürlich nicht bedeutet, dass das was mich herausfordert jetzt weg ist, aber ich bin schon sehr viel gelassener und entspannter geworden, wenn alte  Themen sich zeigen und manchmal kann ich ihnen sogar einfach nur neugierig beobachtend begegnen. ;-)

 

Was ich auf jeden Fall lernen durfte war, zum einen nicht alles selbst kontrollieren zu wollen und zum anderen mich dem Leben und dem Sinn all der inneren Heilprozesse anzuvertrauen. Sozusagen mich zu trauen mich dem Fluss des Lebens hinzugeben. Seit dem kämpfe ich nicht mehr so stark gegen mich selbst, sondern bin eher neugierig interessiert auf all die Zusammenhänge und Aha-Momente, die sich mir in meiner inneren Arbeit zeigen. 

 

Ich möchte dir auf alle Fälle Mut machen dran zu bleiben an deiner Heilungsreise, egal an welchem Punkt du stehst, es geht weiter und es kommt der Tag an dem der Himmel etwas blauer wird, du dich etwas freier fühlst, dein Inneres sich etwas mehr entspannen kann und du etwas gelassener reagierst als gewohnt. Versuche dem Prozess zu vertrauen (ja ich weiß, kein einfaches Thema für Menschen mit Heilungsambitionen.. :-)), aber vielleicht geht einfach nur ein Millimeter mehr als gestern und vielleicht entwickelst du etwas liebevolle Neugier was für ein bezaubernder Mensch sich noch in dir verbirgt? Eines Tages traut er sich vielleicht etwas mehr sich dir (und evtl. auch der Welt?) zu zeigen. Was für ein wunderschönes Geschenk das wäre. :-)

 

  

Mein Themenschwerpunkt wird sich zukünftig etwas mehr in Richtung Traumafolgesymptome und Traumasensible Begleitung verschieben, aber das Hauptthema ist und bleibt Innere Heilung und die Verbindung zu sich selbst.

 

 

Innere Heilung ist eine nie endende und trotz aller Herausforderungen spannende Reise auf der du nur gewinnen kannst. Ich bin schon sehr gespannt wann es an der Zeit ist, dass sich deine nächste Zwiebelschale öffnet, ich freue mich mit dir darauf!

 

 

ich wünsche dir alles Liebe,

Maria