Der Weg durch die Krise führt mitten durch die Krise

…und wie gerne wäre ich irgendwelche Umwege gegangen, um nicht zu fühlen was ich zu fühlen hatte...

 

Aber so ist das manchmal im Leben, da gibt es dann mal Zeiten, da wird die Fahrt unseres

Lebens ein wenig holperig. Ob es durch Schicksalsschläge passiert oder weil sich die

Rahmenbedingungen unseres Lebens von Außen her ändern, oder wir selbst beginnen unser

Leben in Frage zu stellen, wir kommen an einem Punkt an dem es uns nicht leicht fällt zu

akzeptieren was gerade geschieht.

 

Wir wollen nicht wahrhaben, dass unser Leben nun nicht mehr so ist wie gewohnt und das

verwirrt uns und macht uns unsicher. Wir werden gezwungen, uns an etwas anzupassen was wir

doch gar nicht wollen. Oder will etwas in uns diese Änderung vielleicht doch?

 

 

 

Die Frage, dich ich mir heute stelle ist, ob das Leben das ich vor der Krise geführt

habe, wirklich das war was ich leben wollte?

 

War wirklich ich diejenige, die es erschuf und glücklich und erfüllt damit lebte

oder lebte ich es nur weil es sich so gehörte und ich es nie in Frage gestellt

hatte?

 

Machte ich vielleicht einfach das was alle taten, nur weil ich es so gelernt hatte,

statt auf mein Inneres zu hören und vielleicht Entscheidungen für mich zu treffen,

die mich aus der Komfortzone getragen hätten und für mich und meinem Umfeld

unangenehm gewesen wären?? 

Was es bedeutet in einer Krise zu sein

Eine Krise lädt uns ein darüber nachzudenken, wo wir in unserem Leben stehen. Einfach mal

innezuhalten und ein Blick darauf zu werfen was wir tagein tagaus tun. Ich glaube es gibt eine

übergeordnete Lebensintelligenz, die eingreift und uns durch Krisen zu verstehen gibt, dass wir

unseren Weg verloren haben. Denn wenn wir uns auf unseren Herzensweg befinden, gibt es

keine Krisen und wenn, dann fällt es uns leicht sie zu akzeptieren und mit ihnen zu wachsen.

Also muss etwas dran sein, dass eine Krise durchaus etwas Gutes ist und bedeutet, dass das

Leben und meine Seele mich in eine für mich bessere Richtung stupsen wollen.

 

Krisen werfen uns meist dann aus der Bahn, wenn wir uns selbst aus den Augen verloren haben,

wenn wir kein Gefühl mehr für unsere wirklichen Bedürfnisse haben, so ein bisschen nach dem

Motto: „Wer nicht hören will muss eben fühlen“. Wenn wir an uns vorbei leben und kein Gespür

dafür haben was wir wirklich wollen, wer wir wirklich sind, dann kommt manchmal das Leben

dazwischen und zeigt uns auf liebevolle Weise ein dickes fettes STOP Schild. Ja, du hast

richtig gelesen, auf liebevolle Weise, auch wenn wir im ersten Moment nichts liebevolles in so

einer Krise entdecken können, aus der Distanz heraus und mit der Zeit wirst du feststellen, dass

es sehr liebevoll vom Leben war dir diese Krise zu schicken.

 

Denn das Leben ist auf deiner Seite. 

 

Die Krise schenkt dir die Möglichkeit, über dich hinauszuwachsen, sie kommt, damit du

stärker werden kannst, demütiger dem Leben gegenüber, hingebungsvoller dem Leben 

gegenüber, damit du mehr du selber werden kannst.

Warum Krisen so unangenehm sind

Das was Krisen so ungeheuer schwierig werden lässt ist die Tatsache, dass durch sie oftmals

alte und verdrängte Gefühle in einer ziemlich starken Intensität in uns aufkommen. Meist sind es

Gefühle aus unserer Kindheit, die wir nie wieder fühlen wollten und in den tiefsten Kellern

versteckt halten, die durch die Krise jetzt in unser Bewusstsein drängen. Wir fühlen uns hilflos,

ausgeliefert, einsam, verloren und überfordert. Wir vermissen die Struktur, die es bis jetzt in

unserem Leben gab, jemand der uns sagt was wir tun sollen und wir verstehen die Welt nicht

mehr. Ganz so wie es uns als Kind vielleicht einmal in einer schwierigen Phase gegangen ist.

Vielleicht haben sich unsere Eltern scheiden lassen oder wir sind umgezogen und mussten all

unsere Freunde verlassen oder unsere Eltern haben uns mit unseren Ängsten und unserem

Kummer alleine gelassen, weil sie nicht wussten wie sie damit umgehen sollten. 

 

Stell dir vor du hättest all diese starken Gefühle aus deiner Kindheit in einen Schrank gestopft.

Tag für Tag, Monat für Monat, Jahr für Jahr. Kannst du dir vorstellen was für eine Intensität in

diesem Schrank steckt und wieviel Kraft du aufwenden musst um dafür zu sorgen dass die

Schranktür dein Leben lang geschlossen bleibt? Anstrengend nicht? Und dann eines Tages

kommt für dich völlig unerwartet eine Krise in dein Leben und auf einmal hast du keine Kraft mehr

um die Schranktür zugedrückt zu halten. Sie platzt einfach auf und du sitzt inmitten von alldem

wovon du eigentlich dachtest es loszuhaben. Ein Riesendurcheinander, alles liegt kreuz und

quer, tut schrecklich weh und du hast keine Ahnung wohin damit. 

 

Und vielleicht unternimmst du den Versuch alles wieder zurück zu stopfen und manchmal gelingt

es, doch manchmal möchte das Leben dich dazu einladen zu beginnen dir selbst wieder

zuzuhören, dich selbst wichtig zu nehmen. Denn nur wenn du dich selbst wieder kennenlernst, dir

selbst zuhörst, kannst du auch deinen eigenen Herzens- und Entwicklungsweg erkennen. Nur

dann kannst du beginnen dich für deine wirklichen Träume und Wünsche zu öffnen und dich für

sie einzusetzen, nur dann kannst du beginnen dich aus der Krise herausarbeiten, dich selbst

wieder zu spüren, deine Lebendigkeit wieder zu entdecken, deine Lebensfreude zu leben und dir

ein neues Leben aufzubauen. Diesmal kannst du dir ein Leben aufbauen was liebevoll ist, was dir

entspricht, mit dem du zufrieden und erfüllt deinen eigenen Herzensweg gehen kannst.

Mein Weg aus der Krise heraus

Auch mich hat sie eines Tages ereilt. In einem anderen Blogbeitrag habe ich geschrieben, dass

mein Vater plötzlich verstarb und ich mich in einer Situation wiederfand in der ich auf einmal für

meine Mutter sorgen musste. Ich musste auf allen Ebenen für sie sorgen, emotional, finanziell,

was ihre Zukunft anbetraf und auch den praktischen Alltag musste ich für sie regeln. Meine

Mutter war völlig außerstande sich selbst zu helfen und da ich mein Leben lang schon in der

Rolle der Versorgerin für meine Eltern war, könnte man fast sagen ich sei es ja gewohnt. Das

Problem war leider nur dass ich keine Kraft mehr hatte, ich hatte keine Kraft mehr mich zu

meinem damals noch recht chaotischen Leben mich auch noch um das Leben meiner Eltern zu

kümmern. Ich war einfach ausgebrannt, schon als Kind tat ich nichts anderes als mich um meine

Eltern zu kümmern und jetzt konnte ich einfach nicht mehr und ich war gezwungen mich mit

meiner Familiengeschichte und mit mir selbst auseinander zu setzen. Und natürlich mit all den

Gefühlen, die ich nie wieder fühlen wollte und jetzt in mein Leben gespült kamen. 

 

In dieser sehr herausfordernden Situation habe ich gleich gemerkt, dass es ein Weg zurück für

mich nicht gab, also habe ich angefangen möglichst konstruktiv mit mir selbst und der Situation

umzugehen. Es gab Höhen und Tiefen, ich holte mir Hilfe und ein ganz wichtiger Aspekt war es,

die Gefühle die sich zeigten zu fühlen und zu integrieren. Ich durfte lernen zu mir selbst zu stehen

und entsprechende Entscheidungen zu treffen, diesmal aber zu meinen eigenen Wohl und nicht

zum Wohl von anderen. Ich durfte lernen, dass jeder die Verantwortung für sein Leben selbst

trägt und dass ich niemals einen anderen Menschen glücklich machen kann, wenn er es nicht

aus sich selbst heraus schafft. Und ich durfte lernen, dass es richtig ist in Dingen, die man selbst

nicht beeinflussen kann, eben nicht zum vermeintlichen Wohl anderer einzugreifen, sondern,

dass es ein Zeichen von tiefem Respekt vor dem Schicksal des anderen ist, diesem seinen Lauf

zu lassen. 

 

❤️ Ich habe gelernt, dass die einzige Verantwortung die ich trage, die für mich selbst ist und dass ich ein gutes und gelungenes Leben führe. 

 

❤️ Ich habe gelernt gut für mich und meine Bedürfnisse zu sorgen. 

 

❤️ Ich habe gelernt dass ICH zuallererst in meinem Leben stehen darf.

 

Eine Krise bietet uns die Chance dazu, zu erkennen welcher Weg nicht mehr richtig für

uns ist und welchen Weg wir einschlagen müssen, damit wir uns ein erfüllteres und

lebenswerteres Leben aufbauen können. 

 

Wenn wir eine Krise als Chance sehen können tatsächlich Wunder daraus erwachsen. 

 

 

 

 

 

Falls du dich gerade in einer Umbruchphase befindest und du dir

Unterstützung an deiner Seite wünschst, dann lade ich dich ein dich bei

mir zu melden. Schreib mich einfach unter 

bezauberndeaussichten(at)web.de oder dem Kontaktformular an. 

 

 

Ich wünsche dir alles Liebe,