Als ich meinen liebevollen Weg begann, habe ich mich oft gefragt, wie man liebevolle
Strukturen in sein Leben bringt. Mein altes Leben war geprägt von dem Chaos meiner alten
Mustern und ich sehnte mich nach einfachen Wegen wie ich Ordnung in mein Leben bringen
konnte. Ich sehnte mich danach einen neuen liebevollen Lebensrhythmus in mein Leben zu
bringen.
Was ich feststellte war, dass ich mich zurück auf das Wesentliche besinnen durfte. All das was
die verschiedenen Ansätze vereinte, war letztendlich immer das Eine. Lerne die Liebe für dich
anzunehmen und liebevoll mit dir selbst umzugehen.
Meine Hauptaufgabe bestand also darin, zu lernen meine eigenen beste Freundin zu sein und zu
erspüren, was gut für mich war und welchen Rhythmus mein Leben wirklich brauchte. Ich
durfte lernen mich auf meinen Körper einzulassen und auf meine Bedürfnisse zu hören.
Zwar geriet ich immer wieder mal in die Versuchung, mir einen Zeitplan mit ganz vielen Regeln
aufzustellen, an den ich mich dann nur strikt zu halten brauchte und schon würde sich mein
Leben von ganz alleine zum Besseren verändern, aber ich merkte schnell, dass ich so nicht
weiterkam.
So würde ich die alte Härte in meinem Leben weiterbehalten. Ich tauschte nur die Inhalte aus.
Statt mich ständig mit Pflichterfüllung unter Druck zu setzen, setze ich mich jetzt zwar mit
schönen Dingen unter Druck, aber vom natürlichen, harmonischen Lebensrhythmus war weit
und breit trotzdem keine Spur. ☺
Das Geschenk entfaltet sich
Mir zu erlauben mein Leben nach meinem eigenen Rhythmus zu erschaffen empfinde ich als
Riesengeschenk. Ich allein bestimme über meine Zeit und mein Tun. Ich bin es wert, dass es
mir in jedem Moment meines Lebens gut gehen darf und dafür trage ich Sorge. Meinem Leben
einen neuen Rhythmus zu geben bedeutet für mich, mir zu erlauben, mein Leben nach meinen
Bedürfnissen und nach meinen Interessen zu richten.
Die Prioritäten so zu legen, dass ich mich wohlfühlen darf. Ich darf mich kümmern, dass ich
„satt“ bin an Liebe, Glück und Wohlbefinden. Es ist MEIN Job, dafür zu sorgen glücklich zu sein
und nicht der Job meines Chefs, meines Partners, meiner Kinder, meiner Freunde, der
Gesellschaft oder der Politik.
Doch lange Zeit wußte ich nicht wie es geht nach innen zu lauschen und meine Bedürfnisse zu
erspüren. Ich wusste nicht wie es geht, mich selbst mit liebevollen Augen zu betrachten. Ich
wusste nicht wie es geht mich selbst zu lieben. Seit ich mich für einen neuen Umgang mit mir
selbst geöffnet habe, verwandelt sich mein Leben zunehmend und ich erkenne einen leisen
neuen Rhythmus. Einen Rhythmus, der mir entspricht, der mir Freude macht, der mich erfüllt,
der mir gut tut und den ich fühlen kann. Ich spüre mich selbst und meine Liebe zu mir.
Doch wie „macht“ man diesen neuen Rhythmus? Die gute Nachricht ist, dass wir ihn nicht
„machen“ müssen, so wie alles andere in unserem Leben irgendwie gemacht oder organisiert
werden will. Es ist keine Leistung, die zu erbringen wäre. Ganz im Gegenteil, diesmal dürfen wir
loslassen, fließen lassen, nach innen fühlen und ihn einfach entstehen lassen.
Wir dürfen nach innen lauschen und ihn aus unserer Liebe zu uns selbst
heraus wachsen lassen, indem wir uns mit unserem Inneren verbinden und
spüren was es ist, was uns in diesem Moment entspricht.
Es gibt natürlich auch ganz praktische Schritte im Außen, die wir gehen können und die uns
helfen näher zu unserem eigenen Rhythmus zu finden. Im Folgendem möchte ich dir gerne
einige, die mir geholfen haben, nennen.
1. Der wundervolle weiche Atem
Ich habe begonnen regelmäßig weich zu atmen. Ich wollte eine Praxis in meinem Leben
bringen, die mich erdete und mich mit der Liebe in meinem Inneren verband und die ich über
den Tag verteilt regelmäßig üben konnte. Das Tolle am Weichen Atmen ist, dass es ohne
Vorbereitungen funktioniert, du es immer dabei hast und es überall praktizieren kannst. Ob bei
der Arbeit oder zuhause, ob du dir extra Zeit dafür nimmst oder ob du es bei deinen
Alltagspflichten oder im Büro nebenher tust.
Atme weich durch die Nase ein und lasse den Atem in den Bauch strömen, atme weich
durch die Nase wieder aus, ohne bestimmte Atemtechnik oder Atemzüge zu zählen,
einfach so wie dein Atem natürlicherweise strömen würde. Bleibe mit deiner
Aufmerksamkeit bei deinem Atem so lange wie du möchtest oder solange es dir
möglich ist. Wandert deine Aufmerksamkeit zwischendurch deinen Gedanken
hinterher oder geht sie ins Außen, kehre sobald du dir dessen bewusst wirst einfach
wieder zu deinem Atem zurück.
Hier findest du eine kleine Anleitung zum Mitmachen:
Jede Sekunde, die du mit dem Weichen Atmen verbringst, bringt dich dir selbst wieder ein
Stückchen näher. Dein Inneres wird weicher, deine Gefühle fangen an zu fließen und es hilft dir
wieder bei dir selbst anzukommen. Du wirst innerlich ruhiger und verbindest dich wieder mit
deiner Mitte.
2. Pause machen!
Eine weitere Sache, die ich als sehr hilfreich empfunden habe, war mir die Erlaubnis zu geben,
auch einfach mal Pause zu machen. So etwas Banales, mag vielleicht der eine oder andere
denken, aber ich tat mich tatsächlich ziemlich schwer damit. Als Duracell-Häschen wirbelte ich
früher pflichtbewusst von morgens bis abends durch meinen Alltag ohne mich zwischendurch
auch mal hinzusetzen und etwas für mich zu tun oder mal kurz zu entspannen.
Je weiter ich auf meinem liebevollen Weg voranschritt, umso mehr stellte ich fest, dass das gar
nicht gut für mich war. Es war traurig zu erleben, wie sehr ich mich anstrengte all meine To Dos
zu erledigen und wie unwichtig ich mich selbst aber im gleichen Atemzug behandelte. Also fing
ich an, liebevoller mit mir umzugehen. Am Anfang war das schwer, weil mich die alten Muster
immer gleich einholten und ich musste mir tatsächlich eine Zeitlang mein Handy alle zwei
Stunden als Erinnerung stellen, damit ich meine Pausen auch ja machte!
Mit der Zeit merkte ich aber wie angenehm es ist, wenn man sich seinen Alltag in Arbeits- und
Pausenzeiten einteilt und die Dinge auch mal langsamer tut. Man kommt entspannter und
leichter durch den Tag. Das ist so ein bisschen wie Ein- und Ausatmen.
Einatmend erledigen wir unsere Pflicht, ausatmend lassen wir alles los und gehen in die
Erholung. Es ist ein Naturgesetz des Lebens, dass auf einer Phase der Anspannung eine Phase
der Entspannung folgt. Dieses Prinzip lässt sich überall in der Natur beobachten. Beobachte mal
dein Haustier, deinen Herzschlag, auch das abwechselnde Spiel von Ebbe und Flut oder der
Wechsel der Jahreszeiten richten sich danach.
Nur wir Menschen scheinen irgendwann aus dem Takt geraten zu sein…
Im zweiten Teil meines Blogbeitrags geben ich euch noch weitere Inspirationen wie ihr eurem
Leben einen liebevolleren Rhythmus geben könnt. Dort geht es dann um unser Fühlen
und unsere Einstellung zum Leben.
Bis dann,
liebste Grüsse,
Maria