Für welche Realität entscheidest du dich?

Es hat nun doch ein wenig länger gedauert bis ich mir zum Schreiben wieder Zeit nehmen konnte. Der Winter war stellenweise wirklich zäh und dunkel und irgendwie fühlte es sich manchmal so an als würde er nie wieder vorbei gehen wollen. Da ich ein absoluter Sonnenmensch bin, fällt es mir in dieser Jahreszeit besonders schwer mich zu motivieren. Erfreulicherweise hat sich in dieser Zeit dennoch einiges für mich sortieren können und so haben sich in der Stille des Winters neue Wege, Ideen und Möglichkeiten aufgetan.

 

Ich habe im März meine Ausbildung zum Life Coach für Achtsamkeit, Stressbewältigung und Meditation abgeschlossen und stelle nun ganz langsam die Weichen wie ich mich gerne in Zukunft beruflich und persönlich weiter ausrichten möchte. Meine Neusortierung über den Winter hinweg war nicht unbedingt von ständiger und großer Klarheit begleitet 😊, aber ich nehme mit jedem Schritt, den ich auf meinem Weg gehe und mit jeder kleinen Entscheidung, die ich für mich treffe, klarer wahr in welche Richtung mein Leben mich führen möchte. Da gibt es natürlich auch Rückschritte, doch sie gehören dazu, helfen sie mir doch immer wieder neu zu überprüfen, ob die Richtung, die ich einschlage wirklich noch die Richtige ist.

 

Wie ist es dir diesen Winter ergangen? Konntest du mit der allgemeinen Situation gut umgehen oder war das schwierig? Konntest du Themen anschauen, bewältigen oder sogar abschließen? Und was möchtest du in diesem Jahr gerne leben? Hast du Pläne? Wünsche und Träume an denen du gerne arbeiten möchtest? Der Frühling hält jetzt Einzug und ich hoffe du genießt diese freudige und leichte Energie, die uns in dieser Zeit so wundervoll umgibt. 🌷

 

Mein Plan ist, dass ich dieses Jahr meine Aufmerksamkeit mehr auf Leichtigkeit und Freude ausrichten möchte. Trotz der vielleicht manchmal etwas herausfordernden Themen, die ich eventuell behandeln werde, ist es doch eines meiner Herzensthemen Zuversicht und Hoffnung in die Welt zu bringen und meine Erkenntnisse daraus mit dir zu teilen. 🦋

Leichtigkeit und schwere Gefühle? Wie geht das zusammen?

Leichtigkeit und Freude in unser Leben zu bringen bedeutet für mich nicht, dass alles ab sofort nur noch glitzert und wir künstlich dauerhappy durch die Welt laufen. Wenn ich durch die sozialen Medien schaue und all die Glitzer Bling Bling Darstellungen sehe, wundere ich mich warum es doch so viel Negatives in der Welt zu geben scheint. Natürlich ist nichts falsch daran, sich bestmöglich präsentieren zu wollen, das darf wie alles im Leben selbstverständlich auch sein. Ich finde nur, es kommt auf die Balance zwischen Goldstaub und dem echten, authentischen Leben an und ich glaube es kommt auch darauf an, wie bewusst wir auch mit dunklen Gefühlen umzugehen wissen, um das Schöne wirklich genießen zu können.

 

Ich glaube nicht, dass wir dauerhaft in Leichtigkeit und Freude leben können, ohne bestimmte Dinge in unserem Leben oder Umfeld auszublenden. Ich glaube, dass wir schweren Themen nur dann mit Leichtigkeit und Freude begegnen können, wenn wir aufhören gegen sie zu kämpfen und ihnen eine Daseinsberechtigung geben.

 

Annehmen von allem was gerade ist, mitfühlen und da sein lassen ohne in den Widerstand zu gehen - diese Haltung kann uns unser Leben sehr erleichtern. Auch das nicht so Schöne existiert in dieser Welt und ich glaube je natürlicher und mitfühlender wir damit umgehen, umso weniger hat das einen hinderlichen Einfluss auf unser Leben. 

 

Vielleicht kann man sich das ein wenig so vorstellen, wie wenn wir einen lieben Menschen trösten, wenn es ihm nicht gut geht. Aus der tiefen Freundschaft und Verbindung zu ihm heraus, helfen wir ihm durch das schwierige Gefühl oder die schwierige Zeit hindurch. Wir leugnen nicht was ist, sondern wir halten seine Hand, während er durch diese Phase geht. Die Liebe, das Mitgefühl und unsere Freundschaft zu ihm, ist dabei die Basis für einen förderlichen Umgang mit den unangenehmen Gefühlen. Genaus so ist es bei uns selbst, aus der Liebe und Freundschaft zu uns selbst stehen wir uns zur Seite, wenn schwierige Gefühle gefühlt werden wollen.

 

Doch wie gut klappt es mit der Liebe und Freundschaft zu uns selbst? Mir ist es lange so gegangen, dass es hier für mich nicht gut bestellt war. Ich habe in meiner Kindheit viele Prägungen und Botschaften erhalten, die für mein Wohlbefinden nicht zuträglich waren. Ich bin nicht gut genug, alle anderen sind wichtiger als ich, ich darf nicht für mich einstehen, ich muss es anderen Recht machen, ich darf nichts Gutes vom Leben erwarten usw.. Mit diesen Gedankenmustern baut man keine Freundschaft zu sich selbst auf. Vielleicht kennst du solche oder ähnliche Prägungen, die in erster Linie nicht dir gedient haben, sondern anderen, die dich dadurch (unbewusst) kontrollieren wollten. Jeder trägt natürlich die eine oder andere Prägung mit sich spazieren, ich glaube das nennt man Erziehung 😉 und auch wenn sie gut gemeint war, kann sie uns heute als Erwachsene in bestimmten Konstellationen Schwierigkeiten machen. 

 

Die Folge solcher hinderlichen Prägungen aus unserer Kindheit ist, dass wir mit unserer Aufmerksamkeit nicht im Hier & Jetzt verweilen. Unbewusst haben sich viele unschöne Gedanken und Gefühle aus unserer Kindheit in unserem Inneren aufgestaut, die wir nicht fühlen wollen und vor denen wir zu flüchten versuchen. Ständig haben wir den Impuls uns von unseren eigenen Gefühlen abzulenken. Die Welt um uns herum macht uns das vor allem durch die sozialen Medien sehr einfach. Wenn wir nicht bewusst genug im Umgang mit unserer Aufmerksamkeit sind, sind wir permanent eingenommen von den Dingen, die da draußen passieren und von denen man möchte, das wir unsere Aufmerksamkeit auf sie richten. Soziale Medien und die Medien an sich sind im Kern gut, keine Frage, aber ich habe das Gefühl, dass es an der Zeit ist etwas achtsamer und bewusster mit ihnen umzugehen, da sie einen erheblichen Einfluss auf unser Wohlbefinden haben können. 

 

Die Frage, die sich mir in letzter Zeit immer wieder stellt, ist, geht es uns gut mit der Art und Weise wie wir mit den sozialen Medien interagieren? Was für eine Realität erleben wir dadurch, dass unsere Aufmerksamkeit vielleicht mehr bei ihnen ist, als bei uns selbst? Fühlen wir uns wohl, wenn wir uns mit Dingen berieseln lassen, die uns unterschwellig Angst machen und uns persönlich nicht weiterbringen? Fühlen wir uns wohl damit, dass wir unsere Aufmerksamkeit permanent weg richten (müssen) von uns selbst? 

Wie unsere Aufmerksamkeit lenken unser Leben schöner machen kann

Aufmerksamkeit ist eine Form von Energie. Das worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten wird größer und erschafft unsere Realität. Das bedeutet, wenn du ein Leben führst, was dir nicht dient, dann achte einmal darauf, auf was du deine Aufmerksamkeit meist gerichtet hälst. Wenn du dich oft damit beschäftigst was alles nicht geht, wo überall Probleme sind, wird genau das die Erfahrung in deinem Leben sein. Du entscheidest worauf und wie lange du deine Aufmerksamkeit dort aufrecht erhälst. Du kannst deine Aufmerksamkeit entweder unbewusst in den imaginierten Welten der Medien verloren gehen lassen, weil du Ablenkung suchst vor den unangenehmen Gefühlen und Gedanken deiner Vergangenheit oder du bringst deine Aufmerksamkeit immer öfter in dein echtes Leben und sorgst hier dafür, dass du dich sicher fühlst, dass du Lösungen für dein Leben findest, dass du es schön hast, dass du Zeit mit echten Menschen verbringst, die Natur wahrnimmst und deinen Körper wieder spürst.

 

 

 

In jedem Fall gestaltest du SELBST deine Realität entweder UNBEWUSST

durch die verdrängten Gefühle aus der Vergangenheit oder 

BEWUSST durch deine fokussierte und liebevolle Aufmerksamkeit

für dein jetziges Leben. 

 

 

 

Denn, in jedem Moment in dem du im Hier & Jetzt bist, bist du in der echten Welt, in deiner eigenen echten Realität. Zwar mag deine echte Realität sich im ersten Moment vielleicht nicht so glitzernd anfühlen, doch wenn du übst zu fühlen was es in deinem Inneren zu fühlen gibt, was so lange auf deine Aufmerksamkeit gewarteten hat, wird sich das was feststeckt mit der Zeit lösen und du kommst immer tiefer und direkter mit der einzigen echten Realität, die es gibt, in Kontakt - dem Hier&Jetzt.

 

Alles andere was dein Verstand als Wahrheit betrachtet, sind nur Filme, Theorien und Geschichten, die dich zwar für eine gewisse Zeit ganz gut ablenken, aber nicht helfen mit deinem Inneren umzugehen und nur eine künstliche Realität erzeugen. Tatsächlich haben sogar andere diese Realitäten für dich gestaltet, seien es ehemalige Bezugspersonen, Lehrer, Medien, Freunde etc.. Möchtest du das? Deine Realität aus dem formen, was andere dir (vielleicht an nicht Förderlichem) vorgegeben haben? Hat dich das bisher weitergebracht? 

 

Wähle, wo willst du leben? In der Theorie, in dem was andere dir glauben machen wollen? Oder in deinem eigenen, lebendigen, echten, pulsierenden und ja, sicher auch herausfordernden Leben? Du bist frei zu wählen auf was du deine Aufmerksamkeit richten und welche Realität du damit in dein Leben bringen möchtest!

 

Je besser wir geübt haben unsere Aufmerksamkeit zu steuern, umso leichter gelingt es uns, wirklich bei uns und unserem Leben zu bleiben, wenn die Verlockungen im Außen groß sind. Je besser wir geübt haben unsere Aufmerksamkeit auf uns selbst zu richten, statt uns ablenken zu lassen, um so leichter wird es uns auch gelingen zu merken was uns gut tut und was nicht, unter welchen Umständen es uns gut geht und wann nicht. Das ist die Basis für Veränderung und Weiterentwicklung, nur dann wenn wir merken dass etwas nicht mehr passt, können wir unseren Kurs korrigieren.

 

Die gute Nachricht ist, Aufmerksamkeit zu lenken ist Training. Wenn du z.B. genau in diesem Moment deine Aufmerksamkeit innerlich auf die Reise schickst um z.B. deine linke Hand zu spüren, wird sie unweigerlich in deinem Bewusstseinsfeld auftauchen und wenn du nach einigen Augenblicken deine Aufmerksamkeit auf deine rechte Hand richtest, wirst du feststellen, dass sie sich ein klein bißchen anders anfühlt als die Linke. Genauso kannst du üben deine Aufmerksamkeit auf dein Inneres zu richten. Wie fühlt sich dein Körper in diesem Augenblick gerade an? Was spürst du? Was fühlst du? Sind da Gefühle in deinem Körper? Neugier? Ein Kribbeln? Eine Leichtigkeit? Eine Enge? Alles was ist, darf genau so sein wie es ist. Die Einladung ist, es einfach nur wahrzunehmen ohne etwas damit zu machen und es lediglich neugierig forschend zu beobachten. Auch wenn es unangenehme oder schwierige Gefühle sind. Bleibe präsent mit dem was sich zeigt. So gut es dir eben möglich ist. Das verbindet dich in jedem Moment mit dir selbst und mit dem Hier & Jetzt in deinem Leben.

 

Das worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten wird genährt und kann aufblühen und in der Folge bauen wir so die Welt auf in der wir leben. Wo willst du leben? Was soll sich in deinem Leben zeigen? Du hast die Wahl und du kannst in jedem Moment beginnen.